„Winterwonderland“ (9)

Sequoia Nationalpark / Kalifornien usa

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Das letzte Highlight unserer 9-tägigen Reise durch den Südwesten der USA ist im wahrsten Sinne des Wortes „high“. Im Sequoia Nationalpark wachsen Riesenmammutbäume. In endlosen Kehren geht es auf einer grandios geführten Höhenstraße durch den Nationalpark bis auf 2.000 m Höhe.
Vor 24 Stunden rieselten noch Salzkristalle im heißen Death Valley durch unsere Hände, jetzt knarzen Eiskristalle unter unseren Sohlen. Verrückte Welt!
Auf dem Big Trees Trail stapfen wir entlang einer Lichtung durch tiefen Schnee vorbei an Mammutbäumen der Extraklasse. Vor wenigen Tagen sind 30 cm Schnee gefallen. Das meiste der weißen Pracht liegt noch im Park.
Die dunkelgrünen Nadeln und die orangebraune bis dunkel rotbraune Rinde bilden zusammen mit dem Weiß des Schnees ein wunderschöne Szenerie. Unvorstellbar, was diese Riesen schon alles „gesehen“ haben. Ich lehne mich an die weiche, faserige Rinde eines Sequoias und versuche mir vorzustellen, was er in seinem 2.000-jährigen Lebenszyklus wohl alles schon erlebt hat …
Zum Abschluss dieses wunderschönen letzten Rundreise-Tages geht es zum General Sherman Tree. Der Baum gilt als das größte Lebewesen der Welt. 84 m hoch ragt seine Krone in den tiefblauen Himmel. Sein jährliches zusätzliches Wachstum entspricht der Holzmenge eines „normalen“ Baumes von 20 m Höhe! Am Boden beträgt sein Durchmesser 10 m. Bis zu 3.500 Jahre alt können die Riesensequoias werden. Mit 2.000 – 2.500 Jahren ist der General Sherman Tree gerade in den „besten Jahren“.
Mit einem gemeinsamen Foto am Fuße des Mammutbaumes nehmen wir Abschied von den Urzeitriesen und einer grandiosen Reise durch einige der spektakulärsten Landschaften Nordamerikas. Es war ein unvergesslich-schöne Zeit.

Am Tiefpunkt unserer Reise (8)

Death Valley/ Kalifornien usa

Zabriskie Point

Sechseckig zeichnen sich die Strukturen der flachen Salzpfanne in den ersten Sonnenstrahlen des Tages ab. An vielen Stellen ist die dicke Salzkruste aufgebrochen. Gleißend weiße Salzkristalle kontrastieren mit der dunklen Sandschicht, die sich über den Grund des einstigen Sees gelegt hat.
Vor 3.000 Jahren schimmerte an dieser Stelle einmal die Wasseroberfläche eines bis zu 200 m tiefen Sees. Alles was nach dessen Austrocknen blieb ist diese riesige Salzfläche. Wir stehen am Badwater Point – mit 85,5 m unter Meeresniveau dem tiefsten Punkt des nordamerikanischen Festlandes und auch unserer Weltreise.
Auf der Fahrt hierher und später am Tag wieder hinaus durchqueren wir scheinbar endlose Einsamkeit. Bis zu 3.400 m hohe Gebirgszüge mit sagenhaften Formationen bilden die Grenze des Blickfeldes links und rechts der Straße. Es sind die Panamint Mountains im Westen und Amargosa Range im Osten, die die Niederschläge fern halten und das Tal des Todes zu einem der trockensten Gebiete der Erde machen. Im Sommer wird es hier glühend heiß. Uns reichen schon die 35°C in der Sonne zur Mittagszeit. Auf dem Weg durch den farbenprächtigen Golden Canyon laufen uns die Schweißperlen. Kein laues Lüftchen kühlt den nassen Film auf der Haut.
Erst auf dem Zabriskie Point gibt es kühlenden Wind. Die bizarre Erosionslandschaft ist wiederum einzigartig und völlig anders zu dem bisher gesehenen.
Auf der Fahrt aus dem Tal hat Sparky kräftig zu kämpfen. Mehrere Höhenzüge von 1.500 m und mehr „stellen“ sich ihm in den Weg. Als wir das Tal in der Mojave Wüste gen Westen verlassen steht die Sonne schon tief. Im sanften Abendlicht passieren wir die Mesquite Sand Dunes, die u.a. in Star Wars als Wüstenkulisse verwendet wurden. Dann geht es endgültig aus dem Death Valley.