“Einmal um die ganze Welt …”

und die Taschen voller Prospekte!

Am vergangene Wochende “reisten” wir im Laufschritt auf der ITB Berlin über alle Kontinente.

Der Besuch der Reisemesse bot eine gute Gelegenheit, uns ein wenig über die Länder auf unserer Tour zu informieren. An den Ständen ergaben sich zum Teil interessante Gespräche und bereits jetzt haben wir private Einladungen.

Nach 6 Stunden waren die Füße platt, der Mund vom vielen Reden trocken und wir mit den Gedanken in fernen Ländern. Das Reisen im Kopf geht weiter, hat neue Nahrung bekommen … und wir einen kleinen aufblasbaren Globus, der mit uns auf große Tour gehen wird. So können wir den Menschen zeigen, wo wir herkommen und welche Strecke wir fahren.

“Zeit, dass sich was dreht…”

In einem Jahr werden wir unserer Heimatstadt Berlin Adé sagen und für 2 Jahre mit unseren Rädern die Welt bereisen.
Noch EIN Jahr! Oder NUR noch ein Jahr!?
In den letzten Wochen erfasste uns beim Blick auf unsere To-Do-Liste und der verbleibenden Zeit gelegentlich ein Anflug von Panik angesichts der Dimension unseres Vorhabens.
Beim Reisen auf Landkarten und Lesen von Reiseberichten anderer Langzeitradler tauchen Bilder, Begegnungen, Situationen vor dem geistigen Auge auf und viele Fragen kreisen in unseren Köpfen…
Wie bereiten wir uns auf die Reise materiell und geistig vor? Welche Länder wollen wir befahren und werden alle noch im nächsten Jahr passierbar (Iran) sein? Wie kommen wir am besten an Visa? Welche Impfungen sind notwendig – bleiben die Mandeln drin? Reichen Englisch und Französisch zur Verständigung aus oder ist noch der ein oder andere Sprachkurs notwendig? Wie sind wir am besten krankenversichert? Welche Ausrüstungsgegenstände haben sich bewährt, was sollte ersetzt werden, was fehlt noch oder ist in anderen Klimazonen zu bedenken?
Und dann der Dauerbrenner Schlafsack – neben dem Zelt einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, um sich von physischer und psychischer Anstrengung zu erholen: Wie ist unser persönliches Kälteempfinden nach einem harten Radtag? Wärmen uns unsere Daunenschlafsäcke auch noch in sehr frostigen Nächten ausreichend? Wenn nicht, erhöhen wir die Temperaturleistung mit einem Overfill an Daunen oder durch einen zusätzlichen Außenschlafsack? Das bedeutet dann aber wieder zusätzliches Gewicht … ach ja, wie viele Kilo Gepäck können und wollen wir überhaupt mit uns schleppen und sind 5 Unterhosen vielleicht doch schon eine zuviel?

12 Monate vor dem Start gibt es noch viele Fragen und fast täglich sind „kleine“ und „große“ Entscheidungen zu treffen.

Mit GPS reisen oder doch ganz klassisch mit Landkarten versorgen? Wie sichert man die Energieversorgung – per E-Werk oder über zusätzliche Akkus? Was ist mit Literatur und Reiseführern – kiloweise Papier oder doch lieber 2 E-Books? Was kann am Rad alles kaputt gehen und wie führen wir kleine Reparaturen selber durch? Wie lange hält ein Bremsseil in tropischem Klima? Welche Reifen ziehen wir auf? Was kommt in die Reiseapotheke, um medizinisch „gerüstet“ zu sein? Wie ernährt man sich ausreichend bei 5-6 Stunden täglich im Sattel und welche kulinarischen „Überraschungen“ erwarten uns in fernen Ländern?

Das Abenteuer auf dem Sofa hat gerade erst begonnen…