„Ein Feuerwerk der Natur“ (4 / Fortsetzung folgt)

Valley of Fire State Park / Nevada usa

Panoramablick

 Nach einigen Stunden Schlaf in Las Vegas und einem starken Kaffee geht es am nächsten Vormittag weiter Richtung Osten. Keine 60 Meilen von der Spielerstadt liegt das „Valley of Fire“. Das Tal geizt nicht mit Schönheit und prächtiger Kulisse.

Zunächst gilt es aber sich einen Zeltplatz zu sichern. Viele gibt es im Tal nicht und die wenigen werden nach dem Prinzip „first-come, first-served“ vergeben. Wir haben großes Glück und sichern uns den letzten freien Stellplatz auf dem Arch Rock Campground. Und der Platz ist der Hammer. Fantastisch zwischen stark verwitterten Felsen liegen die ca. 20 Sites. Gäbe es einen Preis für den schönsten Campground in den USA, der Arch Rock würde ganz weit vorne landen.

Doch lange halten wir uns hier erst mal nicht auf. Nach dem Aufbau der Zelte geht es mit „Sparky“ auf einer kurvenreichen Stichstraße Auf und Ab durch das sagenhafte Tal des Feuers. Und in der Tat leuchten die pittoresken Felsen aus rostrotem Sandstein wie Feuer in der Abendsonne. Doch es kommt noch bunter. Vom Parkplatz aus gehen wir 30 min. querfeldein auf einem Trail zur „Fire Wave“. Versteckt zwischen Felsmassiven liegt das Kleinod. Atemberaubend schön leuchtet die gestreifte Sandsteinwelle in den letzten Strahlen des Tages. Welch’ ein Glück, dass wir es hierher noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang geschafft haben. Nicht minder farbenprächtig leuchten die Felsen der Umgebung. Gelb vermischt sich mit Rosarot oder Orange, Weiß mit Dunkelrot, dazwischen Purpur und Türkis. Fast alle Farbtöne sind auf den Steinen vertreten. Sagenhaft, unbeschreiblich, wunderschön!

„Ein Feuerwerk der Natur“, so beschreibt es Ria. Besser kann man es nicht ausdrücken. Dieses natürliche Amphitheater nimmt uns gefangen. Verzaubert laufen wir durch die Inszenierung, wollen nicht mehr gehen.

Zurück auf dem Campingplatz lassen wir uns Salzkartoffeln und Salat schmecken. Auch nach Einbruch der Dunkelheit ist es noch angenehm warm. Die Sonne bleibt unsichtbar gegenwärtig, gespeichert im Gestein, dessen Farbe im Schatten noch nachstrahlt.

In der Nacht zieht dann ein heftiger Sturm über das enge Tal. Einige Heringe werden aus dem knochenharten Boden gerissen. Ich muss raus, unser Staika wieder standfest machen. Überall wirbelt Sand durch die Luft. Ich kann kaum etwas sehen. Der Sturm drückt die Zeltwände ein. Durch die Reißverschlüsse dringen feine Sandkörner in unser Zelt. Am nächsten Morgen ist von der Urgewalt bis auf ein paar Windböen nichts mehr zu spüren. Friedlich, freundlich liegt das Tal in der Morgensonne.

Nur die feine Sandschicht auf unseren Schlafsäcken erinnert an das nächtliche Toben.

Rote Sonne, rote Erde

Siem Reap / Kambodscha cambodia
270. Reisetag
8.822 km, 57.650 hm

IMGP3725

Einem roten Feuerball gleich versinkt die Sonne hinter den Palmenkronen am Westufer des Mekong und taucht den größten Fluss Südostasiens in zauberhaftes Licht. Fischer holen ein letztes Mal ihre Netze ein, dann ist das Tagwerk vollbracht. Mit Einsetzen der Dämmerung stimmen Grillen tausendfach ihren Gesang an während die ersten Sterne am Firmament den Strom in silbriges Licht tauchen. Fasziniert schauen wir dem Naturschauspiel von der Uferpromenade in Kratie zu, genießen die entspannte Atmosphäre der Provinzhauptstadt. Morgens und Abends pulsiert das Leben in Straßen der Stadt. Straßenhändler verkaufen die Erzeugnisse der Region. Obst und Früchte türmen sich am Straßenrand. In den kleinen Garküchen gibt es Reissuppen und auf den Rosten brutzelt allerlei Gegrilltes. An der Promenade und in den Seitenstraßen Straßen spielen Männer ausgelassen und gekonnt mit ihren Füßen das beliebte „Federballspiel“.

Angesichts dieser friedlichen heiteren Stimmung mag man kaum glauben, welch unvorstellbaren Grausamkeiten und unmenschlichem Leid die Bevölkerung vor gut 30 Jahren ausgesetzt war. 1975, im letzten Jahr des Vietnamkrieges ergriffen die kommunistischen Roten Khmer die Macht in Kambodscha und zerschlugen brutal die bestehenden Gesellschaftsstrukturen, um eine uniforme und egalitäre Gesellschaft nach maoistischem Vorbild zu schaffen.

Die Hauptstadt Phnom Penh (2. Millionen Einwohner) wurden in 2 Tagen entvölkert. Aus der „Schweiz“ Südostasiens sollte ein Arbeiter- und Bauernstaat werden. In den ersten Monaten der Roten Khmer-Herrschaft verwandelte sich das Land in ein gigantisches Arbeits- und Gefangenenlager. Fast jeder musste um sein Leben fürchten. Viele Menschen starben an Hunger und Krankheiten. Wer der „Bourgeoisie“ (z.B. Lehrer und Ärzte) angehörte, eine Fremdsprache sprach, Mönch war oder einfach nur eine Brille trug …. galt als Feind des „Agrarkommunismus“, wurde gefoltert und hingerichtet oder auf den Feldern erschlagen … Noch heute spült der Regen auf den berüchtigten Killing Fields Knochen und Schädel frei …

Innerhalb von 4 Jahren wurden über 2 Millionen Kambodschaner umgebracht oder kamen bei der Zwangsarbeit auf den Reisfeldern ums Leben (Gesamtbevölkerung damals 7 Millionen). Der Altersdurchschnitt liegt heute bei knapp 22 Jahren (!), nur 5 % der Bevölkerung sind älter als 65 Jahre. Ein junges Land, dessen Jugend einen blutigen Grund hat.

Eine anderes „ explosives Erbe“ dieser dunklen Zeit sind die millionenfach vergrabenen Minen. Noch immer sterben jedes Jahr zahlreiche Menschen durch Landminen oder werden schwer verletzt. Im Straßenbild sind die verstümmelten Menschen unübersehbar …

Die Probleme der Gegenwart sind nicht weniger bedrückend. Illegale, gewaltsame Landnahme mit Hilfe staatlicher Stellen, alltägliche Korruption, knapp 700.000 Waisenkinder… Kambodscha ist nach jahrelangem Bürgerkrieg als sog. „Least Developed Country“ heute eines der ärmsten Länder der Welt. Fast 80 % der Bevölkerung müssen mit weniger als 2 $ pro Tag auskommen. Ein Großteil der Kambodschaner sind mit dem täglichen Überlebenskampf beschäftigt. Und dennoch wirken viele Menschen glücklich. Jung und Alt grüßen uns herzlich lächelnd. „Hello“, Bye, bye“, „Where are you going?“ hören wir jeden Tag und stets gibt es kurze aber einprägsame Begegnungen. Das tropische Land mag ökonomisch arm sein, seine natürlichen, zauberhaften Menschen machen es reich.

Das Radeln auf Kambodschas Straßen ist für uns nicht immer leicht. Der Asphalt häufig von schlechter Qualität. Die ohnehin schon schmalen Nationalstraßen werden durch Wegbröseln der Seitenränder oft noch schmaler. Zwischen Stung Treng und Kratie gibt es fast genauso viel knallharte rote Rüttelpiste wie Asphaltabschnitte. Nach 100 km schmerzen Hände und Arme und wo wir auf dem Sattel noch schmerzfrei sitzen sollen wissen wir auch nicht mehr. Auch wenn der Individualverkehr hier noch weniger als in Laos ist, die wenigen motorisierten Vierräder stressen genug. Völlig überladene Sammeltaxis und Pick-Ups überholen uns haarscharf und mit Vollgas als gäb’s kein Morgen. Gebremst wird grundsätzlich nicht, dafür heftig gehupt, dass Federvieh am Straßenrand auseinanderstobt. Für Minuten fahren wir danach in einer Staubwolke. Bei bis zu 36 °C in der Sonne (nachts sind es angenehme 18 – 22 °C) vermischt sich der feine Sand mit Schweiß und Sonnencreme zu einem unangenehmen Hautpeeling. Am Ende des Tages überziehen Kleidung und Räder eine feine, rote Patina.

Während wir täglich ziemlich verstaubt in die Pedalen treten, feiern die Kambodschaner ausgelassen Hochzeiten. Im Dezember ist Hochsaison. Kein Ort in dem nicht ein Festzelt am Straßenrand steht und ohrenbetäubende Musik das ganze Dorf beschallt. Von der Straße weg werden wir zum Mittagessen eingeladen und können einen Teil der traditionellen Zeremonie verfolgen. Bis zu 1.000 Gäste sind aus dem In- und Ausland angereist. Die Familie ist sichtbar besser gestellt. 2 ½ Tage dauern die Feierlichkeiten und enden oft erst in der Nacht. So lange können wir leider nicht bleiben. In 2 Tagen wollen wir Siem Reap erreichen und uns die beeindruckenden Tempelanlagen von Angkor Wat ansehen.

Schon Kilometer vor dem Zentrum beginnt das heillose Durcheinander von tausenden Rollern, Tuk-Tuks, Kleinbussen und Pkw’s. Verkehrsregeln gibt es keine, doch wir haben unsere Lektion auf dem Weg hierher bereits gelernt. Am Straßenrand sind „Geisterfahrer“ unterwegs, abgebogen wird ohne Blinken, angefahren ebenso. Am spannendsten sind jedoch die per Ampel regulierten Kreuzungen. Sobald Grün erscheint setzen sowohl der Geradeaus- als auch der Abbiegeverkehr ungebremst seine Fahrt fort. In Deutschland würde es unweigerlich krachen! Nicht jedoch in Kambodscha. Ein merkwürdiges „Reisverschluss-System“ entsteht und wie von Geisterhand bleibt alles im Fluss. Geschmeidig, wenn auch ziemlich chaotisch bewegt sich der dichte Verkehr durch Siem Reaps Straßen. Nach 2 Stunden Sucherei finden wir ein einfaches Hotel für 9 $ die Nacht und spülen uns mit einer erfrischenden Dusche den roten Staub von der Haut.

Zauberhaftes Kappadokien

Göreme (1100 m.ü.M.) / Türkei turkey
88
. Reisetag
2.171 km / 14.703 hm

Göreme - wie Tausend und eine NachtDie letzten Tage waren landschaftlich die bisher schönsten unserer Reise. Von Aksaray aus fuhren wir vorbei an erloschenen Vulkanen, nackten Felslandschaften und in Schluchten gepressten ländlich-verschlafenen Bilderbuchdörfern. Das einfache Leben hier ist noch ganz dem Rhythmus der Natur angepasst. Noch vor Sonnenaufgang ziehen die Bauern mit ihrem Vieh auf die Weiden, Familien bearbeiten mit Haken das trockene Ackerland. In den Mittagsstunden suchen alle ein schattiges Plätzchen. In den engen Gassen der Dörfer spielen alte Herren in den Lokantas stundenlang Tavla, dunkel gekleidete Bäuerinnen sitzen vor ihren Häusern und halten ein Schwätzchen.

In Ihlara lassen wir 1 Tag die Räder stehen und erkunden die Umgebung zu Fuß. Besonders die Wanderung durch die bis zu 150 m hohe Ihlara-Schlucht, vorbei an mittelalterlichen Höhlenkirchen, ist wunderschön. Bereits um 8 Uhr sind wir am Eingang und so früh am Morgen noch die einzigen Besucher. Begleitet vom Quaken der Frösche und Vogelgezwitscher laufen wir durch das Tal entlang des Melendiz-Flusses, der dafür sorgt, dass hier eine üppige Vegetation wächst. Die Schlucht mit ihren schroff aufsteigenden Felswänden war während der Christenverfolgung Rückzugsgebiet byzantinischer Mönche. Der Platz war sicher gut gewählt. Selbst wir konnten am Tag zuvor bei unserer Ankunft nicht erkennen, dass sich hier zwischen Getreidefeldern und Wildwiesen urplötzlich eine solch imposante 15 km lange Schlucht auftut. Die Kapellen und Kirchen links und rechts des Flusses sind mit Fresken im Inneren geschmückt, viele davon haben durch Vandalismus jedoch arg gelitten. Sehr viel ist über die Lebens- und Überlebensweise der Christen Kappadokiens leider nicht bekannt. Auch die Namen der Kirchen entstammen aus späteren Zeiten, als die hier ansässigen türkischen Bauern den Gotteshäusern simple Namen zur Unterscheidung gaben. So besichtigen wir u.a. die „Kirche unter dem Baum“, die „Hyazinthenkirche“ und die „Schlangenkirche“, in der 4 nackte Sünderinnen zu sehen sind, die von Schlangen umzingelt werden.

Die weitere Strecke nach Göreme hat es in sich. Steigungen von 10 % und mehr verlangen uns einiges ab. Ab 13 % geht es schließlich nur noch schiebend voran. Auf der Kuppe angekommen geht es ebenso steil wieder runter. Permanent haben wir die Hände an den Bremshebeln, die Felgen quietschen ohrenbetäubend. Doch die Mühen lohnen. Über malerische Hochebenen auf 1.600 m und vorbei an Relikten der einst reichen Kirchen- und Klosterkultur erreichen wir schließlich Göreme, das im Herzen der surrealen Tuffsteinlandschaft Kappadokiens liegt. Der Ort selber ist ein großes Touristendorf. Das Kirchental (UNESCO-Weltkulturerbe) lockt jährlich 2 Millionen Besucher und ist nur einen Steinwurf entfernt. Fast jeder Bewohner Göremes partizipiert in irgend einer Weise von den Besuchern aus aller Welt, ob als Teppichverkäufer, Restaurantbetreiber oder „Touri-Guide“. Wir sind abseits des Trubels in einer netten Pension oberhalb Göremes untergekommen und genießen am Abend den fabelhaften Blick über die Dächer Stadt und die Feenkamine.

Vor über 10 Millionen Jahren schleuderten die bis zu 4.000 m hohen Vulkane Tuffasche in die Umgebung und legten so den Grundstein für diese einzigartige Landschaft. Im Laufe der Zeiten wurde durch Witterungseinflüsse das verschiedenartige Tuffmaterial aufgespalten und durch Regen Stück für Stück ausgewaschen. In jahrtausendelangen Prozessen bildeten sich so die heute sichtbaren Feenkamine heraus.

Gestern besuchen wir schließlich das Open-Air-Museum von Göreme und streifen anschließend abseits der Touristenströme durch das Wunderland aus Tuff mit bizarren Gebilden. Die von den Gezeiten erschaffene Felsenarchitektur zieht uns in ihren Bann. Immer wieder „finden“ wir neue Formationen, bestaunen Burgfelsen, steigen in verlassene Höhlenräume und lassen unsere Fantasie spielen. Wie mag hier wohl das Leben der Menschen zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert ausgesehen haben? Nach 5 Stunden haben wir uns satt gesehen und „fliehen“ vor der erbarmungslosen Mittagssonne in unser kühles Pensionszimmer.

Zum Abend laufen wir auf die Tuffsteinfelsen im Westen Göremes und genießen zum Abschluss dieses unvergesslichen Tages den fantastischen Ausblick auf die Stadt und den Sonnenuntergang über der märchenhaften Landschaft Kappadokiens.

Rumänische Gastfreundschaft

Rumänien

Valentins Lachen ist sofort ansteckend. Strahlend kommt er uns entgegen. Auf dem Rücken noch sein Rucksack vom letzten Backpacking-Trip. Gemeinsam mit seinen Eltern wohnt er in einem Plattenbau im Zentrum Curtea de Arges. Die Wohnung ist sehr einfach eingerichtet. Die Gastfreundschaft und Wärme der Familie Florin ist dafür um so größer. Eigentlich sind nicht genug Betten vorhanden. Aber alles kein Problem. Extra für uns ist die Mutter ausgezogen, damit wir und Valentin Schlafplätze haben. Wir bekommen sein Zimmer.

Nachdem wir unsere Räder und Packtaschen in den 4. Stock gewuchtet haben gibt es ein rumänisches Abendbrot, das traditionell mit einer Supa beginnt. Bei uns ist es eine Ciorba de Legume, eine Gemüsesuppe. Anschließend gibt es die berühmten Sarmale, Krautwickel aus sauer eingelegten Weißkohlblättern mit einer würzigen Hackfleischfüllung. Zum Abschluss bekommen wir jeder ein Stück leckere Cremetorte.

Während wir die letzten Stücke davon verspeisen füllt sich die Küche nach und nach mit Valentins Freunden. Herzlich werden wir begrüßt. Obwohl wir 80 anstrengende Kilometer in Beinen haben, verspüren wir keine Müdigkeit. Die ausgelassene Stimmung der jungen Leute ist ansteckend. Und so gehen wir gemeinsam mit Vladi, Adrian, Giggi, Klaus, Ioan und Andrei in ihr Stammlokal. Wir sind ihre Gäste und werden eingeladen. Es ist ihnen wichtig, dass wir eine gute Zeit in Rumänien haben. Und die haben wir heute Abend ganz besonders. Ausgelassen singen, tanzen und lachen wir bis in den Morgen. Als wir uns ins Bett legen, geht die Sonne gerade wieder über Curtea de Arges auf…

Auch der folgende Tag ist voll positiver Überraschungen. Zunächst besuchen wir das sehenswerte Kloster der ehemaligen Fürstenstadt. Anschließend wollen wir ein Stück der berühmtesten Passstraße Rumäniens – der Transfăgărășan – mit dem Auto fahren. Leider kann Andrei, der uns fahren wollte, nicht, da er einen Termin hat. Aber alles kein Problem. Valentin ruft einen anderen Freund an. 10 Minuten später holt uns Emilian mit seinem Auto ab. Gemeinsam fahren wir auf rumänische Art – sprich mit 100 Sachen und mehr – die Nationalstraße 7 C in Serpentinen zum Vidraru-Stausee hinauf. Die Talsperre ist beeindruckend, 166 hoch und 305 m lang. Sie wurde gebaut, um Strom aus Wasserkraft zu erzeugen. Im Sommer kann man von der Staumauer Bungee-Sprünge machen. Auf der Rückfahrt besichtigen wir das eingentlich nicht zugängliche Wasserkraftwert (alles kein Problem) und machen einen Kaffeestop bei Freunden Emilians. Zurück bei den Florins bringt uns Andrei selbstgemachte Waffeln vorbei. Den Abend lassen wir gemeinsam entspannt in einem Lokal ausklingen. Als wir am nächsten Morgen feststellen, dass wir noch keine Postkarten vom berühmten Kloster gekauft haben, werden wir spontan hingefahren. Alles kein Problem …

Damit enden 2 wunderschöne Tage mit Valentin. Der Abschied fällt uns schwer. Nach einer letzten herzlichen Umarmung steigen wir auf unsere Räder, bewegt von so viel Gastfreundschaft.

Der Countdown läuft

Lange hat sich auf dieser Seite nichts getan … dabei ist doch eine Menge passiert!

Am 20.12.2012 haben wir beide den Bund fürs Leben geschlossen. Obwohl oder vielleicht gerade weil neben den Weltreisevorbereitungen wenig Zeit und Raum zur Planung blieben war die Hochzeit wunderschön und für uns unvergesslich. Und wir sind froh, das Manuel diesen besonderen Tag und seine vielen kleinen und großen Momente fotografisch für uns festgehalten hat.
Wer also demnächst eine Hochzeit feiert und einen Profi sucht – bei Manuel ist man in guten (fotografischen) Händen. Und da Bilder mehr als Worte sagen, hier der Link zu seiner Homepage:
http://www.manuelgutjahr.com

Seitdem scheint sich das Rad der Zeit doppelt schnell für uns zu drehen. 2 Jahre Deutschland „Goodbye“ zu sagen braucht doch einiges an Vorlauf, Überlegung und manch bürokratischem Akt. Der Ausnahmezustand ist für uns mittlerweile zum Alltag geworden. Die letzten Wochen waren jedenfalls gut gefüllt mit jeder Menge Formalia und Recherchen (Auslands-KV, Visabedingungen, Länderspezifika, Route durch Europa und Asien etc.). Dann musste die Wohnung „ausgemistet“ und eine „Unterkunft“ für unser verbleibendes Hab und Gut gefunden werden. Außerdem „elektrisierte“ Ria das Thema Stromversorgung auf Reisen mehrere Tage. Zwischendurch standen regelmäßige Besuche beim Tropeninstitut (Impfplan) und diversen Ärzten auf dem Terminkalender.
Als „Schrauberlehrlinge“ beim ADFC lernten wir die wichtigsten Fahrrad-Reparaturarbeiten (die wir sicherlich alle mal durchführen müssen) und im Erste-Hilfe-Kurs des Roten Kreuzes lebensrettende Maßnahmen (die wir hoffentlich nie anwenden müssen).
Letztes Wochenende testeten wir dann unser persönliches Kälteempfinden beim Probezelten und -10°C in der Nacht. Fazit: wohlgenährt, ausgeruht und in der flachen Heimat kein Problem. Mal sehen wie es nach einem anstrengenden Radtag auf 3.500 m Höhe aussieht …

Und was macht unsere Fitness? Sagen wir es so: Sie bessert sich (langsam). Drei Mal pro Woche besuchen wir ein Sportstudio, um unsere Muskelkraft noch vor dem Start etwas zu verbessern. Daneben üben wir das Fahren mit Klickis. In „Fleisch und Blut“ ist es uns noch nicht übergegangen, aber es tritt sich wesentlich runder und angenehmer als früher.

Und in gut 4 Wochen tauschen wir schließlich unsere 70 m² Wohnung gegen knapp 3 m² Kuppelzelt…

“Gerädert” ohne Rad

Es täte uns und unserer Kondition sicherlich nicht schlecht, wenn wir am Wochenende auch mal durch Berlin oder das Brandenburger Land fahren würden.

Leider kommen wir hierzu zur Zeit nur sporadisch. Zu viele andere Fragen stehen im Vordergrund. Der Ausrüstungs-Marathon ist nun weitgehend „gefinisht“.

Wenn demnächst alles beisammen ist, wird probegepackt. Mal sehen, auf wie viele Kilo Gepäck wir kommen. Die eigenen bleiben streng geheim ;-) Viel mehr als 40 kg pro Rad sollen es nicht werden, also ca. 15 – 20 kg mehr als bei unseren bisherigen Sommertouren.

Von jetzt an beschäftigen wir uns intensiver mit den Ländern, die wir bereisen wollen. Stoff zum Schmökern haben wir reichlich. Auch die Reiseberichte und Websiten anderer Langzeitradler bieten viel Lesenswertes und Anschauliches, Tipps und Tricks. Allerdings stoßen sie auch neue Themen an oder haben andere Lösungen parat.
Also dann doch wieder auf sich selber konzentrieren und überlegen, was wir wollen und uns wichtig ist.

„Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!“

Im Laufe von 10 Jahren Outdoor-Dasein sammelt sich so einiges an Equipment an.

In einer „Sommer-Aufräumaktion“ haben wir heute mal begutachtet, was noch so alles an Nutzbarem und Unnützem in unseren Kisten schlummert. Dinge wie unsere ersten Kunstfaser-Schlafsäcke, Zelthammer, 35 L Wanderrucksäcke, Gaslampe oder Eierkoffer (gibt es wirklich) werden mit Sicherheit nicht mitgenommen und landen demnächst in der Bucht. Andere Sachen heben wir auf. Falls ein Ausrüstungsgegenstand mal das „Zeitliche“ segnen sollte, dienen sie als Ersatz.

Ach ja, die liebe Ausrüstung. Was haben wir in den letzten Monaten nicht alles recherchiert, notiert, verglichen, verworfen, an- und ausgezogen. Der Outdoor-Dschungel ist schier undurchdringlich, aber wir kämpfen uns durchs Unterholz … und so langsam füllt sich die Ausrüstungs-Liste (und leert sich unser Konto-Stand).

Ganz nebenbei lernen wir, dass Power Stretch keine neue Modewelle im Fitnessbereich, sondern ein vielseitiges Material ist, dass ein Air-Pulse–System nicht den Luftdruck messen kann, aber gut für das Fußklima in Schuhen sein soll und Formula FX rein gar nichts mit Rennautos zu tun hat, jedoch unsere Hintern vor den übelsten Druckstellen bewahrt…

All you need is … Velo!

Alles was Du brauchst ist ….. ein Rad!  :-)

Das Motto zur zweiten Auflage der Publikumsmesse VELO lockte uns am 25. März auf das Berliner Messegelände. Und der Besuch hat sich gelohnt. Mit verschiedenen Herstellern rund ums Rad kamen wir ins Gespräch, verteilten fleißig Visitenkarten und haben mit der Firma “Schwalbe” bereits einen renommierten Hersteller als Sachsponsor für unser Projekt gewinnen können.
Und auch mit dem Team der Radspannerei konnten wir mal wieder ein wenig plaudern.

Zum Schluss trafen wir noch einen “alten Bekannten” von der 1. Messeveranstaltung wieder – Peter Kagerer, der 2011 mit dem Rad bis Kairo geradelt ist.

 

 

“Einmal um die ganze Welt …”

und die Taschen voller Prospekte!

Am vergangene Wochende “reisten” wir im Laufschritt auf der ITB Berlin über alle Kontinente.

Der Besuch der Reisemesse bot eine gute Gelegenheit, uns ein wenig über die Länder auf unserer Tour zu informieren. An den Ständen ergaben sich zum Teil interessante Gespräche und bereits jetzt haben wir private Einladungen.

Nach 6 Stunden waren die Füße platt, der Mund vom vielen Reden trocken und wir mit den Gedanken in fernen Ländern. Das Reisen im Kopf geht weiter, hat neue Nahrung bekommen … und wir einen kleinen aufblasbaren Globus, der mit uns auf große Tour gehen wird. So können wir den Menschen zeigen, wo wir herkommen und welche Strecke wir fahren.